Rotkreuz-Einführungsseminar: Von den Rotkreuz-Grundsätzen bis zum humanitären Völkerrecht
Rund 40 neue Mitglieder haben heute ihr Rotkreuz-Einführungsseminar absolviert. Neben dem Erste-Hilfe-Kurs ist es die Basisausbildung für alle, die sich im Roten Kreuz einbringen möchten. Der Kurs bietet einen Überblick über die Geschichte, den Aufbau und die Aufgaben des DRKs und der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung – und ist aufgrund der Ukraine-Krise sehr aktuell.
Denn schon am Beginn des Seminars und der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung steht leider ein Krieg: Der Schweizer Henry Dunant erlebt 1859 eine furchtbare Schlacht mit vielen verletzten Soldaten. Schwer getroffen von dem Leid der Verwundeten, beginnt Henry Dunant selbst Menschen zusammenzurufen, um zu helfen. Diesen Gründungsmoment des Rotkreuz-Gedankens hatten die Teilnehmenden vor dem Seminar bereits per Online-Modul kennen gelernt und vertieften ihr Wissen über die historischen Entwicklungen vor Ort durch das Sortieren eines Leitstrahls.
Als nächstes versetzten sich die Teilnehmenden in einer Gruppenarbeit in die Rolle von Kämpfenden, Zivilpersonen und Helfenden in einem bewaffneten Konflikt hinein und überlegten, was sie sich von den Beteiligten wünschen würden: Keine unfairen Waffen benutzen. Bei Gefangenschaft oder Verwundung gut behandelt werden. Als unbeteiligter Mensch nicht zum Ziel werden. Helfen können, ohne verletzt zu werden. Die Inhalte der Genfer Abkommen und das Humanitäre Völkerrecht erklären sich so quasi von selbst.
Besonders interessant war auch die anschließende Auseinandersetzung mit den sieben Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. In verschiedenen Fallbeispielen wurden Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Co. auf die Probe gestellt, die Vor- und Nachteile diskutiert und am Schluss festgestellt: Ohne die Grundsätze wäre es gerade in bewaffneten Konflikten ziemlich schwierig, allen helfen zu können. Und eine kleine Merkhilfe zur Reihenfolge der Grundsätze gab es auch mit auf den Weg.
Wie im Flug verging dann auch der Blick auf den Aufbau und die Aufgaben der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, des DRKs, unseres Kreisverbandes und unserer Ortsvereine. In den vier Stunden hatte jeder der Teilnehmenden mindestens ein großes Aha-Erlebnis – trotz der guten Online-Vorbereitung. Das Fazit der Gruppe: Durch die Vorbereitung zuhause und die verkürzte Präsenzzeit kann der Kurs flexibler durchlaufen werden. Außerdem kommen alle schon mit Grundlagenwissen in den Kurs, sodass der Fokus im Seminar vor Ort auf dem Diskutieren und dem Austausch liegt.
Wir wünschen allen Neuen in unseren Reihen einen guten Start in ihre weitere Ausbildung und eine schöne Zeit als Teil der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung!