Helfende Hand: Blaulicht-Organisationen im Kreis Tübingen beim Förderpreis des Bundesministeriums des Inneren in Berlin
Jährlich zeichnet das Bundesministerium des Innern und für Heimat verschiedene ehrenamtliche Projekte aus dem im Zivil- und Katastrophenschutz mit dem Förderpreis "Helfende Hand" aus. In diesem Jahr waren auch die Blaulicht-Organisationen des Kreis Tübingen nominiert: Mit der kreisweiten Umsetzung des "Aktionstags Katastrophenschutz in Schulen" haben wir gemeinsam mit THW, Feuerwehr und DLRG die Jury in der Kategorie "Nachwuchsarbeit" überzeugt und durften zur Preisverleihung nach Berlin fahren.
Die Idee des Katastrophenschutztages kommt vom Innenministerium Baden-Württemberg. An allen weiterführenden Schulen im ganzen Land sollen die sechsten Klassen einmal im Jahr an einem Vormittag die Katastrophenschutzorganisationen kennen lernen und sich theoretisch und praktisch mit der Vorbereitung auf Katastrophen beschäftigen. Umgesetzt werden soll das durch das Ehrenamt der Hilfsorganisationen. Für unsere Koordinatorin Schularbeit im Kreisverband war da von Beginn an klar: Bei 40 weiterführenden Schulen im Kreis geht das nur, wenn alle Hilfsorganisationen sich einbringen und das Konzept möglichst einfach und mit wenig Personal und Material umsetzbar ist. Also haben sich für einen ersten Testlauf DRK, DLRG und THW zusammengefunden und hinterher festgestellt, dass unsere Umsetzung Potential hat.
Im Nachgang wurden auch Feuerwehr, Malteser, Johanniter, ASB und die Rettungshundestaffel an Bord geholt und gemeinsam an den Details der Umsetzung gefeilt: Bewährt hat sich eine gemeinsame Einführung, die - egal welche Bevölkerungsschutz-Organisationen an dem entsprechenden Tag da sind - alle Hilfsorganisationen und ihre Aufgaben vorstellt, aber auch mit gut gewählten Beispielen erklärt, was eine Katastrophe ist. Für die Praxis im Anschluss wurden von den einzelnen Fachrichtungen Stationen erarbeitet, an denen die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler selbst Hand anlegen und wichtige Fähigkeiten und Erkenntnisse für echte Katastrophenszenarien gewinnen konnten: Sei es beim Packen eines Notgepäcks, dem Ausstatten einer Notunterkunft, beim Errichten eines Sandsack-Verbaus, der Rettung von Menschen aus Fließgewässern oder bei der Ersten Hilfe - wer selbst mit anfasst stellt schnell und nachhaltig fest, was man in einer Ausnahmesituation alles leisten kann und dass es ist gut ist, vorbereitet zu sein.
Für die Beschaffung der Materialien, aber auch, um die kreisweite und organisationsübergreifende Zusammenarbeit zu honorieren, hat unsere Referentin für Schularbeit schließlich das gemeinsame Projekt unter dem Titel „Alle sind dabei - Aktionstag Katastrophenschutz" beim Förderpreis Helfende Hand angemeldet. Groß war die Freude über die Nominierung im September und so konnte am 2. Dezember eine Delegation von DLRG, DRK, THW und Feuerwehr nach Berlin zur Preisverleihung aufbrechen. Beim Festakt im Innenministerium erhielt unsere Delegation spannende Einblicke in die anderen fünfzehn nominierten Projekte, konnte Kontakte knüpfen und sich mit Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland austauschen. Und schließlich gleich zwei Preise mit nach Hause nehmen: In der Kategorie "Nachwuchsarbeit" zeichnete die Jury unser kreisweites Projekt mit dem dritten Platz aus und überreichte uns die Helfende Hand in Bronze sowie einen Scheck über 4.000 Euro Preisgeld, die wir natürlich gut in die weitere Umsetzung des Aktionstage investieren können. Und auch der Publikumspreis ging am Ende an unsere Blaulicht-Delegation - hier konnte unser Projekt die meisten Stimmen aus der Bevölkerung sammeln!
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung unseres ehrenamtlichen Einsatzes für den Katastrophenschutz und bedanken uns für die beiden Preise. Stellvertretend für alle Ehrenamtlichen, die sich für die Umsetzung der Aktionstage engagieren, nehmen wir die Preise mit zurück in den Kreis. Die gemeinsame Fahrt nach Berlin hat die Blaulichtorganisationen im Kreis noch enger zusammenrücken lassen und so können wir auch in Zukunft hochmotiviert daran arbeiten, die Mitwirkung in den Organisationen, aber auch die Vorbereitung der Bevölkerung auf Katastrophen und Notsituationen an die Heranwachsenden im Kreis Tübingen heranzutragen. Wer sich die Preisverleihung gerne im Nachgang ansehen möchte, findet hier eine Videoaufzeichnung.