In Krisen für die Menschen da: Die Psychosoziale Notfallversorgung

Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) kümmert sich um Menschen, die akute Belastungssituationen erleben. Das können Unfall-Betroffene, Angehörige von Verstorbenen oder Einsatzkräfte nach belastenden Einsätzen sein.

Im Landkreis Tübingen arbeitet das Rote Kreuz im Bereich PSNV eng mit der Notfallseelsorge und anderen Hilfsorganisationen zusammen. Im Rahmen einer Kooperation werden sowohl Einsätze als auch Supervisionen und Fortbildungen gemeinsam organisiert und durchgeführt. Die Teams begleiten Menschen, die durch eine akute Belastungssituation aus ihrem normalen Leben herausgerissen werden. Durch Gespräche, Beratung und die Vermittlung von Unterstützungsangeboten sollen langfristige psychosoziale Belastungsfolgen verhindert werden. Um für alle Situationen vorbereitet zu sein, gibt es in der PSNV zwei Untergruppen:

  • Die PSNV-B kümmert sich um Betroffene. Sie kommen etwa bei der Überbringung von Todesnachrichten zum Einsatz oder betreuen Augenzeugen oder Ersthelfende.
  • Das Einsatzkräftenachsorgeteam (ENT) hilft im Bereich PSNV-E, wenn Einsatzkräfte im Dienst belastende Dinge erleben. In Einzel- oder Gruppengesprächen werden die Reaktionen auf solche belastenden Einsätze besprochen.
Wie bekomme ich Unterstützung durch die PSNV?

Die PSNV ist über die Leitstelle erreichbar. Für die PSNV-E steht zusätzlich als Alternative der Weg über die Bereitschaftsleitung oder über die Kontaktmöglichkeiten der in den Ortsvereinen ausliegenden Flyer zur Verfügung.

Wer kann sich in der PSNV engagieren?

In der ehrenamtlichen PSNV sind grundsätzlich alle Menschen willkommen, die Menschen in belastenden Situationen unterstützen wollen. Dafür muss man jedoch psychisch belastbar sein, sich selbst gut einschätzen können und selbst auch gut mit psychischem Stress umgehen können. Deshalb engagieren sich in der PSNV vor allem Menschen, die schon etwas Lebenserfahrung besitzen und meist auch Vorerfahrungen in einer Hilfsorganisation oder in der Seelsorge. Dazu sollte man Zeit für die Aus- und Fortbildung sowie Einsätze, die sich meist über mehrere Stunden ziehen, mitbringen.

Welche Ausbildung muss absolviert werden?

Voraussetzungen für die Ausbildungen in den Bereichen PSNV-B und PSNV-E sind neben der persönlichen Eignung und der Bereitschaft, aktiv Bereitschaftswochen zu übernehmen und sich an den Gruppenabenden zu beteiligen, das Mindestalter von 23 Jahren und in der PSNV-E mindestens fünf Jahre aktiver Einsatzdienst in einer Hilfsorganisation. Die Ausbildung besteht dann jeweils aus vier Modulen mit je drei Tagen Unterricht. Bildungszeiturlaub kann beantragt werden. Zusätzlich gibt es eine Probezeit vor der Ausbildung und Hospitationsphasen. Für die komplette Ausbildungszeit sollte man ungefähr ein Jahr einplanen. De Ausbildungskosten trägt das Rote Kreuz.

Wie geht es weiter?

Wer Interesse an der Mitwirkung in der PSNV hat oder weitere Informationen benötigt, kann sich gerne an die untenstehenden Kontaktpersonen wenden.

Fachgruppenleitung PSNV

Claudia Fridrich und Markus Neff

psnv(at)drk-tuebingen.de

Ob Unwetter oder Großbrand: Unser Betreuungsdienst leistet dringend benötigte Hilfe, seien es Decken, Trinken, Essen oder Notunterkünfte.

Ob Großunfall oder Hochwasser: Die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes helfen in Notsituationen.

Das Kreisauskunftsbüro unterstützt bei großen Schadenslagen, indem es die Daten zu vermissten Personen erfasst und sie an die Einsatzleitung und die Angehörige weitergibt.